Rückblick auf das Herbstseminar des GMVD-Regionalkreises OST

Zum Saisonabschluss 2025 trafen sich die Mitglieder des GMVD-Regionalkreises OST im Märkischen Golfclub Potsdam. Bei goldenem Herbstwetter zeigte sich die Anlage von ihrer besten Seite – gepflegt, gastfreundlich und in jeder Hinsicht ein Ort, an dem Zukunft gedacht wird.

Der Montag stand im Zeichen von Begegnung und Bewegung. Nach einer gemeinsamen Golfrunde nutzten die Teilnehmenden den Abend im Hotel & Restaurant Zum Rittmeister, um in entspannter Atmosphäre zu essen, sich auszutauschen und den Blick auf den kommenden Seminartag zu richten.

Am Dienstag folgte das Fachprogramm – und es zeigte sich schnell: Dieses Seminar war kein Abspulen von Vorträgen, sondern ein Tag des Mitdenkens, Ausprobierens und gemeinsamen Lernens. Vier Themen, die sich inhaltlich perfekt ergänzten und einen klaren Kreis bildeten: Ressourcen sichern – Prozesse entlasten – Menschen führen – Strukturen festigen.

Martin Westphal: Wasser als strategische Zukunftsfrage

Den Auftakt machte Martin Westphal, Geschäftsführer der Märkischen Golfland GmbH. Sein Vortrag zum Thema PU₂RPilot Plant for Urban and Recreational Reuse – zeigte eindrucksvoll, wie die Nutzung von aufbereitetem Klärwasser die Golfplatzbewässerung nachhaltig verändern kann. Das Ziel: einen geschlossenen Wasserkreislauf schaffen, der ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Stabilität miteinander verbindet.

Westphal machte deutlich, dass nachhaltiges Ressourcenmanagement längst ein zentraler Bestandteil moderner Clubführung ist. Der Märkische Golfclub erwirtschaftet inzwischen rund 45 Prozent seines Umsatzes über Greenfee-Gäste – ein Zeichen dafür, dass Serviceorientierung, Gästeerlebnis und wirtschaftliche Effizienz Hand in Hand gehen.
Seine zusätzlichen Impulse – etwa variable Abschläge je nach Spielstärke und das Konzept „Golf als Aktivator“ – verdeutlichten, dass Nachhaltigkeit auch heißt, Golf als offenes, motivierendes Erlebnis zu denken.

Marta Lusawa: KI als Werkzeug für Effizienz und Menschlichkeit

Darauf aufbauend führte Marta Lusawa, Clubmanagerin des Golfclub Berlin Prenden, praxisnah in das Thema „KI im Clubbüro“ ein.
Der Blick in den Alltag vieler Golfanlagen zeigte: kleine Teams, viele Aufgaben, enge Zeitfenster. KI kann in diesem Umfeld eine echte Entlastung sein – nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung.

In einer Live-Demonstration wurde gezeigt, wie in wenigen Minuten Social-Media-Beiträge, PowerPoint-Präsentationen oder Textvorlagen entstehen können. Außerdem erlebten die Teilnehmenden den Aufbau eines eigenen Custom GPT, eines digitalen Headgreenkeepers namens „Klaus“, der exemplarisch für den Märkischen GC konzipiert wurde. Das Besondere: Der GPT wurde gemeinsam im Seminar gebaut – ein echtes Praxisbeispiel dafür, wie Digitalisierung greifbar und zugänglich wird.

Abgerundet wurde der Vortrag durch einen kreativen Akzent: den Song des Golfclub Prenden, geschrieben und komponiert mit KI – ein Beispiel dafür, dass Technologie auch Emotionen verstärken und neue Ausdrucksformen ermöglichen kann.

Die zentrale Botschaft: KI schafft Zeit für das Wesentliche – die Menschen.
Sie erleichtert die Arbeit, damit Mitarbeitende wieder mehr Raum haben für das, was Gäste und Mitglieder wirklich schätzen: persönliche Begegnung und aufmerksamen Service.

Paul-Philipp Moritz: Führung erleben, nicht nur verstehen

Der dritte Programmpunkt brachte Bewegung in den Raum – im besten Sinne.

Paul-Philipp Moritz, Wirtschaftspsychologe und Berater, stellte das Thema „Führung heißt Wirkung“ in den Mittelpunkt. Doch anstatt über Führungsmodelle zu sprechen, ließ er sie erlebbar werden.

In einer interaktiven Übung wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt: Führungskräfte und Mitarbeitende. Die Aufgabe: Die „Führung“ sollte ihre Mitarbeitenden dazu bringen, ans Fenster zu kommen. Klingt einfach – wäre da nicht die individuellen Regeln auf den Zetteln der „Mitarbeitenden“.

Eine durfte sich nur bewegen, wenn die Führung mitging. Ein anderer durfte nur gehen, wenn es Ihn befohlen wird.

Das Ergebnis: ein Raum voller Lachen, Nachdenken, Fragen – und echter Erkenntnisse.

Denn schnell wurde klar: Führung funktioniert nicht über Anweisung, sondern über Verständnis.
Wer Menschen bewegen will, muss wissen, wie sie denken, fühlen und handeln. Jede Persönlichkeit ist anders – und Führung bedeutet, genau das zu erkennen und gezielt darauf einzugehen.
Eine Übung, die haften blieb – weil sie so einfach wie eindrucksvoll zeigte, was gute Führung im Alltag wirklich bedeutet.

Frank Ruthmann: Recht als Rückhalt für gute Führung

Zum Abschluss gab Rechtsanwalt Frank Ruthmann einen kompakten Überblick über arbeitsrechtliche Grundlagen im Clubbetrieb.
Von der präzisen Stellenbeschreibung über Vertragsgestaltung bis zu Abmahnungen und Kündigungen zeigte er, wie rechtliche Klarheit als Rückhalt für wirksame Führung dient.
Sein Beitrag schloss den Kreis: Wenn Ressourcen verantwortungsvoll genutzt, Prozesse effizient gestaltet und Menschen motiviert geführt werden, braucht es Strukturen, die diese Arbeit absichern.

Fazit: Ein Kreis, der sich schließt

Das Herbstseminar 2025 im Märkischen Golfclub Potsdam zeigte, wie eng Zukunft, Effizienz und Menschlichkeit miteinander verknüpft sind.
Vom nachhaltigen Wassermanagement über KI im Büro bis hin zu Führung und Recht – alle Themen griffen ineinander und machten deutlich, dass moderne Clubführung heute mehr ist als Organisation: Sie ist Verantwortung, Professionalität und gelebte Menschlichkeit.

Die Kombination aus fachlicher Tiefe, praxisnahen Einblicken und interaktiven Elementen machte das Seminar zu einem echten Highlight.
Es war nicht nur informativ – es war inspirierend.
Und es hinterließ genau das, was gute Veranstaltungen ausmacht: den Wunsch, das Gelernte in die Praxis zu tragen – und gemeinsam weiterzudenken.

Marta Lusawa & Katrin Schwarz
Regionalkreisleiterinnen RK OST

Paul-Philipp Moritz
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