BMW Golf Talk 2019

Zur Generation Z, auch „digital natives“ genannt, zählen junge Menschen ab Jahrgang 1999. Sie sind mit digitalen Medien aufgewachsen und mit den damit verbundenen Konzepten und Technologien vertraut. Für sie ist ein Leben ohne das Internet unvorstellbar. Die Generation Z ist ständig online und seit Kindesbeinen gewohnt, eine Flut von digitalen Informationen zu erhalten und für sich zu nutzen. Die „digital natives“ wachsen mitten in einer digitalen Welt auf, sind Teil einer 24-Stunden-vernetzten Online-Community. Und das sind sie gerne! Virtuelle Kontakte werden oft gleichwertig zu persönlichen Kontakten gepflegt. Nun stellt sich die Frage: „Wie können wir diese jungen Menschen für das Thema Golf begeistern?“


Darüber sprachen Anna Angermeier (Selbstständige Kommunikations- und Marketingberaterin in der Sportbranche), Patrick Emery (Leiter Golfakademie Schloss Monrepos, Gründer und CEO von „Der Golf Blog“), Ralph Fürther (Unternehmenssprecher, Sky Deutschland GmbH), Patricia Heinlein (Bayerischer Golfverband, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) und Stefan Kirstein (Geschäftsführer des Mainzer Golfclubs). Nach einigen Worten von Christian Masanz, Leiter Sport- und Kulturmarketing bei BMW, moderierte GMVD-Geschäftsführer Andreas Dorsch die Diskussionsrunde.


Insbesondere in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren ist in den letzten zehn Jahren ein Rückgang von über 10.000 junge Menschen zu verzeichnen (von 52.555 im Jahr 2009 auf 41.405 im Jahr 2018), also bei der Generation Z. Befragt nach den Gründen für den Rückgang bei Kindern und Jugendlichen in deutschen Golfclubs stellte Patrick Emery fest, dass zum einen weniger Kinder für den Golfsport geeignet wären und zum anderen keine Zeit für den Sport Golf sei. Letzteres liege zum einen an anderen Sportarten, denen man nachgehen möchte, und zum anderen am zunehmenden Leistungsdruck in der Schule. Patricia Heinlein pflichtete dem bei, denn alle Verbände kämpfen ihr zufolge um Nachwuchs. Konkurrenten seien auch das Internet oder beispielsweise Netflix. Ihrer Meinung nach geht es vor allem nicht ohne die Eltern, denn die Kinder müssten zum Golfplatz gefahren werden. Selten ist ein Golfclub mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Mainzer Golfclub, vor dessen Clubhaus eine Bushaltestelle liegt. Stefan Kirstein bestätigt, dass die zentrale Lage für seinen Club, der 160 Kinder und Jugendliche als Mitglieder hat, von Vorteil ist. Golf hat kein „Brand Awareness-Problem“, wie Anna Angermeier findet. Schnuppergolf werde praktiziert, aber man müsse Wege finden, die Aufmerksamkeit dauerhaft zu fesseln. Dabei sei die Zielgruppe flexibel, habe viele Interessen, sei nicht kompromissbereit und lege sich ungern fest. Ralf Fürther konstatiert, dass es bisher nicht gelungen ist, dem Golfsport ein anderes Image zu verpassen, Golf werde noch immer für zu teuer, zu zeitaufwendig und zu elitär gehalten. Hier herrsche Handlungsbedarf.


Im weiteren Verlauf der Diskussion wurden grundsätzliche Ideen gesammelt, wie man das Interesse der Generation Z gewinnen kann. Ähnlich wie Fitnessstudios könne man sich breiter aufstellen (Patricia Heinlein) und man müsse Events schaffen (Ralf Fürther), allerdings dabei aufpassen, ältere Golferinnen und Golfer nicht zu verschrecken (Patrick Emery). Zudem könnten kurze, spannende Bewegtbilder, ein schnelles Platzerlebnis ohne gleich eine Mitgliedschaft verkaufen zu wollen, Servicedenken (Stefan Kirstein) und ein authentischer Golf-Professional (Patrick Emery) helfen, junge Menschen für den Golfsport zu interessieren. Auch die Kurzfristigkeit spielt eine wichtige Rolle (Anna Angermeier), was Ralf Fürther für Sky bestätigt. Als Reaktion auf diesen Zeitgeist wird beispielsweise das Sky-Ticket monatlich kündbar angeboten. Und: Die Generation Z ist YouTubern und Influencer gegenüber aufgeschlossener als es die Generation Y (1979 bis 1998) ist. In der Folge gibt es auch neue Vorbilder. Ralf Fürther zu Folge führt kein Weg daran vorbei, Influencer zu beauftragen, im Sinne des Golfsports zu publizieren. Der Mediaplan des Deutschen Golf Verbandes müsse sich dahingehend ändern. Patricia Heinlein empfiehlt vor allem Mikro-Influencer mit ein paar 1000 Followern, die zu diesen noch persönlich Kontakt haben.


Viele Ansatzpunkte, deren Umsetzung in Angriff genommen werden muss. Es gilt, neue Wege zu beschreiten.

Die Diskussionsteilnehmer: Patrick Emery, Stefan Kirstein, Patricia Heinlein, Andreas Dorsch (Moderation), Anna Angermeier und Ralf Fürther
BMW International Open 2019 (Foto: BMW)
21. Juni 2019, BMW International Open, Runde 02, Martin Kaymer (Foto: BMW)
Andrea Pavan, Gewinner der 31. BMW International Open (Foto: BMW)
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