demopark 2017 – Akku-Technik auch bei Profis immer beliebter
„Unsere Akku-Säge ist so leistungsstark wie eine Benzin-Motorsäge!“ Noch vor wenigen Jahren hätte jeder Fachmann diese Aussage als Werbe-Gag abgetan. Denn weder in der Leistung noch in der Ausdauer konnten es die ersten Akku-Geräte mit den benzinbetriebenen Modellen aufnehmen. Doch das Bild hat sich stark gewandelt. Moderne Lithium-Ionen-Akkus sind leichter, stärker und ausdauernder geworden. Zusätzlich haben die Hersteller auch die Effizienz und den Bedienkomfort der Geräte verbessert. Dazu gehören bürstenlose Motoren und spezielle Werkzeuge wie beispielsweise schmale Sägeketten, aber auch das geringere Gewicht der Geräte und die zunehmend bessere Balance schlägt, trotz der noch relativ schweren Akkus, positiv zu Buche. Kurzum: Was im Bauhandwerk heute bei Akkuschraubern oder Bohrhämmern selbstverständlich ist, wird auch im Privatgarten und in der Kommune immer mehr akzeptiert.
Mittlerweile gibt es keinen namhaften Motorgerätehersteller mehr, der nicht eine eigene Akku-Familie im Programm hat. Üblich sind Geräte wie Heckenscheren, Motorsensen, Laubbläser oder Motorsägen. Auch gibt es immer mehr Akku-Rasenmäher, die ebenfalls mit einem oder mehreren Akkus aus dem Handgeräteprogramm bestückt werden können. Vor Jahren hatten die Hersteller meist nur jeweils ein mobiles Elektrogerät aus jeder Produktfamilie in ihrem Lieferprogramm. Mittlerweile ist die Bandbreite deutlich größer geworden: Genau wie bei Elektro- oder Benzingeräten gibt es unterschiedliche Arbeitsbreiten oder Leistungsklassen und sogar unterschiedliche Akkutypen für Privatanwender und Profis.
Neue Leistungsangaben
Während die Angabe der Wattzahl bei Elektrogeräten oder die PS-Leistung bei Benzin-Maschinen jedem geläufig ist, muss sich der Kunde bei Akkugeräten an neue Leistungsangaben gewöhnen. Auf den Produktblättern der Akkus sind folgende Angaben zu finden: Die Akku-Leistung in Wattstunden (Wh) und die Akku-Kapazität in Ampèrestunden (Ah). Die Kapazität ist die Strommenge, die ein Akku speichern kann. Beide Werte hängen wie folgt zusammen. Multipliziert man die Kapazität (in Ah) mit der Nennspannung (in Volt), ergibt sich die Akku-Leistung in Wh. Ein Beispiel: Ein Akku hat eine Kapazität von 4,5 Ah. Die Nennspannung beträgt 36 Volt. 4,5 * 36 ergibt 162 Wh.
Die Nennspannung wird bestimmt von der Type der Batteriezellen. Die meisten modernen Akkus besitzen Lithium-Ionen-Zellen (Li-Ionen). Eine Zelle hat üblicherweise eine Nennspannung von 3,6 Volt. Für einen 36 Volt-Akku schaltet der Hersteller dann zehn Zellen hintereinander. Je mehr Zellen ein Akku hat, desto schwerer wird er. Heute sind verschiedene Akku-Systeme von 18 bis 120 Volt auf dem Markt. Da leistungsstärkere Akkus schwerer werden, bieten Hersteller unterschiedliche Lösungen an. So gibt es vor allem für den Profibereich Akkus, die sich im Rucksack auf dem Rücken tragen lassen. Sie sind mit einem Kabel und einem Adapter mit dem Gerät verbunden. Das bringt zwei Vorteile: Das Gerät ist leichter und die Akku-Kapazität ist deutlich höher. Heutige Rücken-Akku-Modelle liefern selbst bei leistungsstarken Geräten so viel Strom, dass der Bediener damit einen ganzen Tag lang arbeiten kann. Andere Hersteller vertreten die These, dass man im Akku-Bereich eher auf ein störendes Kabel verzichten sollte. Sie integrieren den Akku daher in das Gerät und arbeiten stattdessen mit Wechselbatterien und Schnellladegerät. Zudem muss nicht jedes Gerät mit einem leistungsstarken Akku betrieben werden. Das ist vor allem für Rasenmäher oder Kettensägen interessant, die viel Masse bewegen müssen. Bei einer Heckenschere dagegen gleiten die Messer aneinander vorbei, für den Schnitt ist wenig Kraftaufwand nötig.
Schnellladung möglich
Im Gegensatz zu den Li-Ionen-Akkus in Mobiltelefonen oder mobilen Computern lassen sich Akkus von Motorgeräten auch schnell laden. Dafür ist ein besonderes Schnellladegerät nötig. Dieses nutzt einen höheren Ladestrom als Standardladegeräte. Weil die Zellen der schnellladetauglichen Akkupacks eine spezielle Wickelung und verstärkte Isolatoren besitzen, halten sie die höheren Ladeströme aus. Bei der Schnellladung entsteht außerdem mehr Wärme als bei der langsamen Standard-Ladung. Bei Akkus, die während der Ladung im Gerät bleiben, wie dies im Falle der genannten Handys oder Notebooks üblich ist, wäre das nicht möglich. Bei Akku-Werkzeugen dagegen wird der Akku zur Ladung aus dem Gehäuse entfernt und kann so das Gerät nicht gefährden. Außerdem besitzen Schnellladegeräte eine automatische Ladeüberwachung. Wird der Akku zu heiß, stoppt die Ladung. Ein integrierter Lüfter sorgt zusätzlich dafür, die entstehende Wärme abzuführen.
Mittlerweile ist das Akku-Thema nicht nur auf Handgeräte beschränkt. Die Industrie liefert auch Kehrmaschinen, Mähraupen und andere Geräteträger in der Landschaftspflege bis hin zu Radladern mit Akku-Antrieb. Das bringt Vorteile, etwa bei der Nutzung in Innenräumen oder Tierställen. Oder in sensiblen Gebieten, wo Lärm eher unerwünscht ist. Zudem gibt es nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Gewerbebetrieben und Kommunen immer häufiger Photovoltaikanlagen: auf Dächern von Firmengaragen oder Gebäuden. Sie laden die Akkus von Elektrofahrzeugen und -maschinen inzwischen sehr kostengünstig. Zudem können Firmen die „grüne“ Stromversorgung als Marketinginstrument nutzen.
Wer sich über die Bandbreite heutiger Akku-Produkte informieren will, findet auf der demopark vom 11. bis 13. Juni in Eisenach eine Vielzahl von spannenden und innovativen Produkten. Das großzügige Flugplatzgelände in Eisenach-Kindel, auf dem die Freilandausstellung stattfindet, erlaubt es den Herstellern, Maschinen in Aktion zu zeigen. An zahlreichen Ständen ist es auch möglich, Sensen, Sägen oder Mäher selbst auszuprobieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.demopark.de.
Übrigens: Zusammen mit PREMIUM-Partner Husqvarna plant der GMVD für Montag, den 12. Juni 2017, eine Veranstaltung im Rahmen der demopark. Weitere Informationen folgen in Kürze.