Robert Paas im GMVD-Interview

Robert Paas, Inhaber der Golfplatzversicherung, wirtschaftlicher KOOP-Partner, erläutert im GMVD-Interview Szenarien, die auf und neben dem Golfplatz zu Unfällen und Versicherungsschäden führen können.

GMVD: Herr Paas, seit wann sind Sie im Versicherungsgeschäft tätig und wie kam es dazu?

RP: Eigentlich ganz klassisch. Ich habe 1990 meine Ausbildung abgeschlossen und bin dann in den elterlichen Betrieb gewechselt.

GMVD: Kürzlich ist Ihre Agentur zu einem der drei besten Maklerhäuser in Deutschland ausgezeichnet worden. Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Welche Gründe waren Ihrer Meinung nach ausschlaggebend für diese hohe Anerkennung Ihrer erfolgreichen Agenturarbeit?

RP: Dankeschön, ja, das hat uns sehr gefreut. Ich glaube wir konnten die Jury letztendlich von unserer stringenten Ausrichtung auf eine Branche überzeugen. In der Versicherungsbranche ist Spezialisierung mittlerweile ein großes Thema. Stellen Sie sich vor, Sie sind Golfplatzbetreiber, Clubmanager oder Präsident und ein Vermittler will Ihnen eine Gewerbepolice verkaufen. Im Gespräch stellt sich aber heraus, dass der Makler nicht weiß, was eine Cushman ist, noch nie von einem Sprühprotokoll gehört hat und sich darüber wundert, dass eine Golfanlage eine Steuerungseinheit hat. Wir bekommen von den Clubmanagern gespiegelt, dass wir die Sprache „Golf“ sprechen.
Was die Jury ebenfalls überzeugt hat ist, dass ich mich heutzutage lediglich in einem Segment auskennen muss und nicht in jedem. Zumindest dann, wenn man den wachsenden Ansprüchen seiner Kunden gerecht werden will. Die merken schnell, wenn ihr Berater auf einem bestimmten Feld nicht fit ist. Wer vorgibt, bei Berufsunfähigkeit genauso kompetent zu sein wie bei Gebäudeversicherung, Betriebshaftpflicht und Haustierversicherung, macht sich schnell unglaubwürdig. Aber die meisten Makler fühlen sich in einer solchen Situation selbst nicht mehr wohl.

GMVD: Um wie viel Uhr beginnt bei Ihnen ein klassischer Arbeitstag, wie sieht dieser in der Regel aus und wann endet er?

RP: Wir beginnen um 8.00 Uhr morgens und eigentlich ist nie wirklich Ende.
Im Golf sind die Manager auch 24/7 erreichbar, da wäre es schon komisch, wenn wir z.B. bei einem großen Schaden am Freitagnachmitag nicht erreichbar wären. Zumindest ist das unser Verständnis von Service.

GMVD: Als guter und begeisterter Golfer war es naheliegend, dass Sie sich auch für die Versicherung von Golfanlagen interessieren. Wie kam es zu der Spezialisierung auf dieses Nischenprodukt?

RP: Kariem Baraka vom GC Riedhof war der Auslöser. Wir kennen uns schon seit mehreren Jahren und als ihm 2013 die Geschäftsführung übertragen wurde, hat er uns gebeten, ihn zu unterstützen. Auf dem Heimflug war ich sprachlos von der Vielzahl der verschiedenen versicherungsspezifischen Aufgabenstellungen. Danach war ich der Auffassung, dass es in jedem Club einen Versicherungsvermittler gibt und da wir ja alle die Strukturen kennen, er auch diese Geschäfte erledigt. Erst ein Brand mit einer Unterdeckung von 320.000 Euro hat uns aufhorchen lassen. 320.000 Euro sind für keine Anlage leicht zu verdauen und dann haben wir gemerkt, das scheint doch ein Markt zu sein. Im nächsten Schritt haben wir eine neue Mitarbeiterin eingestellt, damit ich ein Praktikum in einem Golfclub machen kann, um deren vielschichtigen Themen besser zu verstehen. Im Anschluss haben wir dann ein eigenes Deckungskonzept entworfen. Ja, wir haben uns da schon reingekniet.

GMVD: Wie viele Golfanlagen zählen mittlerweile zu Ihren Kunden und wo sehen Sie momentan besonderen Handlungsbedarf bei Versicherungsthemen in der deutschsprachigen Golflandschaft?

RP: Wir betreuen derzeit 45 Anlagen selbst und unterstützen weitere 20 für unsere Kollegen, die uns mit der Arbeit beauftragt haben. Die Haftpflichtversicherung war natürlich schon ein „emotionales“ Thema. Da hätten wir uns schon gewünscht, dass der DGV mal anfragt. Und das Thema ist ja auch noch lange nicht zu Ende. Wir sind im Kontakt mit den Landesgolfverbänden, da hier Neuerungen kommen werden.  Ansonsten sehe ich derzeit wieder einen Anstieg der Brände. Alleine drei in den letzten vier Wochen. Nach den Überschwemmungsschäden, die insgesamt 2.5 Millionen Euro nur für Golfanlagen gekostet haben, wird die Versicherungsbranche sich wahrscheinlich auch diese Sparte anschauen müssen.

GMVD: Der jährlichen Schadensaufwand durch Sturm, Hagel und Elementar-ereignisse steigen aufgrund des Klimawandels kontinuierlich. Wird der Bedarf an Elementarschutz für unsere 720 Golfanlagen angesichts der klimatischen Veränderungen mit einer Zunahme extremer Wetterereignisse weiter steigen?

RP: Wir haben bei der Allianz ein Webinar zu dem Thema begleitet und absolut ja. Die extremen Wetterereignisse werden noch zunehmen. Für die Golfanlagen werden auch die Präventivmaßnahmen sehr wichtig sein, da leistet Petra Himmel schon sehr ordentliche Arbeit! Ich befürchte auch, dass es ein paar Golfanlagen geben wird, die vielleicht nicht die fachmännische Arbeit z.B. bei den Bunkern belegen können. Da wird es auch nicht mehr lange dauern, bis der eine oder der andere Versicherer, wir haben eigentlich nur noch zwei, dort einmal genauer hinschaut.

GMVD: Ist diese Notwendigkeit bereits bei den verantwortlichen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Personen auf unseren Golfanlagen angekommen?

RP: Teils, teils. Es gibt aber sicherlich sehr viel mehr Themen, die ein neuer Geschäftsführer oder Präsident als erstes angeht. Verständlicherweise, denn die machen meist mehr Spaß als sich mit dem leidigen Thema Versicherungen zu beschäftigen. In Vereinen ist es meist so, dass die Versicherungsthemen dann ein Vermittler aus dem Club bekommt. Wobei hier schon ein gewisses Umdenken herrscht, aber leider immer noch zu wenig.

GMVD: Wie muss sich ein Golfclub in der heutigen Zeit aus Ihrer Sicht versicherungstechnisch am besten aufstellen?

RP: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Ich denke, über eine Elementardeckung müssen wir nach Sturmtief Bernd nicht mehr sprechen. Andere Themen wie Haftung der Carts und die Düngemittel finde ich wichtig. Clubhaus, Einrichtung, Arbeitssicherheit, Feuerlast … ach, eigentlich hört das gar nicht auf. Ehrlich gesagt, die Themen sind nicht so einfach, wie ich damalsl im Jahre 2013 gedacht habe.

GMVD: Gab es in der über 40-jährigen Geschichte des Unternehmens ganz besondere Herausforderungen? Gibt es Pläne, Ideen, die Sie zukünftig für Ihr Unternehmen noch verwirklichen wollen?

RP: Wir überlegen, ob wir für die Versicherungsvermittler der einzelnen Golfanlagen, eine Plattform bilden, an der diese sich dann bedienen können. Wir übernehmen die Besichtigung zusammen mit dem entsprechenden Fachpersonal, die Dokumentation und der Kollege bekommt „seinen“ Verdienst dennoch. Ist dafür aus der Haftung und kann sich um seine Kernkompetenz kümmern.

GMVD: Sie sind seit diesem Jahr als POOL-Partner auf die höhere KOOP-Partner-Ebene gewechselt. Vielen Dank für diesen Schritt und Vertrauensbeweis in den GMVD. Was Sie zu diesem Schritt bewogen?

RP: Der GMVD ist für uns immer ein großer und wichtiger Partner. Was ich in den letzten Jahren aufgrund der sehr freundschaftlichen und kollegialen Verbindungen gelernt habe, ist mit Geld nicht zu bezahlen und formt weiter unser Know-how. Neben den Fortbildungsmöglichkeiten ist das bestehende Netzwerk ein sehr großer Vorteil.
Wir sehen im GMVD weiterhin eine wichtige Plattform und helfen auch in unserem Regionalkreis WEST sehr gerne aktiv mit! Wir wollen gemeinsam mit dem GMVD den Mehrwert für die Mitarbeiter verschärfen. Und wir wollen für den GMVD die Wertschätzung der ClubmanagerInnen auf Golfanlagen voranbringen. Hier sind wir immer wieder mit Vorständen im Gespräch, um weitere Aufklärungsarbeit zu leisten.

GMVD: Sie sind ein guter und ambitionierter Golfspieler. Welche Ziele und Träume haben Sie in diesem technisch sehr anspruchsvollen Sport in den nächsten Jahren

RP: Ich würde gerne, auch wenn es nur einmal ist, das Nationaltrikot tragen dürfen. Das ist mein sportlicher Antrieb und es wäre mir eine große Ehre.

GMVD: Wir danken für das ausführliche Gespräch, lieber Herr Paas.

Das Interview führte GMVD-Geschäftsführer Andreas Dorsch.

Zu Robert Paas und seiner Agentur Paas & Paas:

  • Die Agentur Paas & Paas gibt es seit über 40 Jahren
  • im Jahr 1990 Einstieg in die Agentur des Vaters
  • seit 2000 freier Versicherungsmakler
  • derzeit betreut die Agentur 2000 Kunden, darunter 45 Golfanlagen
  • Robert Paas spielt in der 1. Herrenmannschaft des Niederrheinischen GC Duisburg
  • www.golfplatzversicherung.de
Robert Paas, Versicherungsexperte und begeisterter Golfer (Foto: privat)
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