Herbstseminar des Regionalkreises SÜDOST
GMVD-Präsident Korbinian Kofler, zugleich Geschäftsführer im Wittelsbacher Golfclub, begrüßte die Teilnehmer und berichtete zum Einstieg über seine Beweggründe zum Wittelsbacher Golfclub zu wechseln sowie über anstehende Projekte; angefangen bei der Verpflanzung von vier großen Bäumen auf der Anlage, über Sanierungsmaßnahmen (Dachreinigung, Brandschutz, Sanitäranlagen) bis hin zur Terrasse, die nach 30 Jahren einer Erneuerung bedarf. Darüber hinaus beschäftigt Korbinian Kofler das Thema Gastronomie. Es sei die größte Herausforderung, da diese bis zu seinem Amtsantritt vor circa einem Jahr noch nie in seiner beruflichen Laufbahn zu seinen Aufgabenbereichen gezählt hat. Und damit war auch schon der Bogen zum Regionalkreisseminar geschlagen, denn auch hier stand das Jahresthema „Golf & Gastronomie: Wege zu einem langfristigen und gemeinsamen Erfolg" auf der Tagesordnung. Doch zunächst hatten andere Themen Vorrang.
Prof. Dr. Florian Siegert, Geschäftsführer von 3D Realitymaps, informierte über die „Hochgenaue Vermessung eines Golfplatzes mit Drohnen und 3D-Visualisierung im Internet“. Der Vorteil: eine interaktive, fotorealistische Darstellung des Geländes, die auf fünf Zentimeter genau und auf allen Endgeräten, auch auf dem Smartphone, überall und jederzeit abrufbar ist. Wie genau das aussehen kann, zeigte Prof. Dr. Florian Siegert am Beispiel des Golfclubs Ruhpolding. Zudem gab er einen Einblick in weitere Nutzungsmöglichkeiten der Technik, wie die 3D-Rekonstruktion von historischen Gebäuden oder die Drohnenbefliegung von Gletschern, um Erkenntnisse über den Klimawandel zu sammeln.
Danach sprach Anton M. Ortner, Golfplatz-Architekt bei Olazabal Design, über „Viel Golf auf wenig Raum – multifunktionelle Golfareale; klein, aber oho!“ Er stellte sowohl ein Putting Green neben seinem Büro als auch Kurzspielareale bzw. Par3-Plätze vor. Als wichtige, zu beachtende Faktoren nannte Anton M. Ortner Erreichbarkeit, Sicherheit, Abwechslungsreichtum und Topographie. In alle Projekte lege man Leidenschaft, um kreative Lösungen zu finden, Respekt vor Menschen und Land sowie Integrität.
Sie, was Ihre Mitglieder und Gäste wollen?“, fragte André Kette, Geschäftsführer der Golfclub Domäne Niederreutin GmbH, die Teilnehmer des Seminars. Umfragen können darüber Aufschluss geben. Als einer von sieben Clubs testet man im Golfclub Domäne Niederreutin derzeit das Programm Players 1st, das verschiedene Fragebögen für Neumitglieder, bestehende und ausgeschiedene Mitglieder sowie Gäste zur Verfügung stellt. Anschließend werden die Antworten ausgewertet und graphisch übersichtlich zur Verfügung gestellt. So kann ein Club schnell herausfinden, wie beispielsweise die verschiedenen Servicebereiche (Management, Gastronomie, Golfshop, …) bewertet werden, und diese in Bezug zu Alter, Geschlecht, Handicap oder Mitgliedschaftsform setzen. Players 1st ist ein Unternehmen aus Dänemark, das sein Angebot interessierten deutschen Golfclubs auf Grund eines Rahmenvertrags mit dem DGV zu günstigeren Konditionen zur Verfügung stellt.
Noch viel länger hätte man über das Jahresthema „Golf & Gastronomie: Wege zu einem langfristigen und gemeinsamen Erfolg“ sprechen können. Hier stellten sich Ulrich Sauer, Gastronom des Golfclubs München Eichenried, und Ilka Fleischmann, Restaurantleiterin im Wittelsbacher Golfclub, den Fragen von GMVD-Geschäftsführer Andreas Dorsch und des Plenums. „Viel Demut“ braucht es laut Ulrich Sauer als Club-Gastronom, denn man lebt mit den Mitgliedern in einer Art „Zwangsehe“. Man ist aneinander gebunden und kann niemanden erziehen. „Kantineneffekt“ (Achim Battermann), Fachkräftemangel und saisonale Arbeit mit stark frequentierten Monaten und einer Ruhezeit im Winter kommen erschwerend hinzu. Entscheidend ist auch, ob die Gastronomie verpachtet wird – was sich für den Pächter finanziell lohnen muss – oder die Gastronomie zum Club gehörig ist und es ausreicht, wenn keine rote Zahl erwirtschaftet wird. Zum Schluss gab Ulrich Sauer den Rat, miteinander zu arbeiten statt gegeneinander und regelmäßig zu kommunizieren.
Weitere Referenten waren Heidrun Klump, Geschäftsführerin des Bayerischen Golfverbandes, die über die neuen Golfregeln/Platzregeln ab 2019 und den aktuellen Stand der Kampagne „Golf in Bayern“ berichtete, sowie Philipp Hüllinghorst, Geschäftsführer der EDELMETALL Golf GmbH und PREMIUM-Partner des GMVD. Er informierte die Teilnehmer über die individuell hergestellten Maß-Golfschläger, von deren Eignung man sich zum Ende des Seminartages auf der Driving Range überzeugen konnte.
Der Tag klang aus bei einem gemeinsamen Kochkurs mit Abendessen und anschließenden Kamingesprächen. Jahresthema und Teambuilding in einem: In drei Gruppen bereiteten die Teilnehmer Shrimpscocktail, Entrecote mit Gemüse und Herzoginkartoffeln und eine Mousse au chocolat zu. Am nächsten Tag konnte optional Golf gespielt werden.
Fotos: Frank Föhlinger
