Weitere Golfclubs in das Projekt GolfBiodivers eingestiegen
Nun sind die Teilnehmer für die Phase 1 des Förderprojekts GolfBiodivers komplett.
Seit diesem Jahr ergänzen zusätzliche Golfanlagen die Gruppe, die 2023 in das bundesweite Verbundvorhaben gestartet sind. Dieses umfasst insgesamt ein Finanzvolumen von 2,5 Millionen Euro, das das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms für Biologische Vielfalt zur Verfügung stellt. Das vom Deutschen Golf Verband (DGV) zusammen mit den universitären Partnern TU München, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie Westfälische Wilhelms-Universität Münster durchgeführte Projekt läuft bis zum Jahr 2029 und soll systematisches Wissen zur Biodiversität auf Golfanlagen erarbeiten, um diese in Zukunft weiter zu steigern.
Im Mittelpunkt von Phase 1 des Projektes steht eine „landschaftsökologische Analyse“ auf den Golfanlagen, die Flächen für ökologische Aufwertungsmaßnahmen bereitstellen. Zu Beginn dieses Teilprojektes werden zum einen die Landschaft und zum anderen die vorhandenen Lebensräume auf jeweils zwei gleich großen Teilen der Anlage per Luftbild digitalisiert und dann untersucht. Danach wird auf den Golfplätzen ein standardisiertes Aufwertungsprogramm auf drei Hektar Fläche mit besonderem Fokus auf der Förderung von blütenbestäubenden Insekten durchgeführt. „Hier haben wir bei den Golfanlagen zum Teil spezielle Verhältnisse, die eine besondere Herangehensweise erfordern“, stellt Prof. Dr. Johannes Kollmann als Leiter des Lehrstuhls für Renaturierungsökologie an der Technischen Universität München fest. Er verweist dabei zum Beispiel auf den Niedermoorboden auf dem Gelände des GC München-Eichenried.
Kollmann zieht in diesem Zusammenhang auch ein positives Fazit der Startphase von GolfBiodivers: „Die Grundidee funktioniert. Wir sehen bei einigen Golfanlagen erste Erfolge auf aufgewerteten Flächen, wo bereits neue Wildkräuter blühen. Außerdem haben wir zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten gefunden.“ Trotzdem, so der Koordinator von GolfBiodivers, sei dies „natürlich ein lernendes Projekt, bei dem wir aus den Erfahrungen der Arbeit mit den Golfanlagen Schlüsse für die weitere Arbeit ziehen.“ GolfBiodivers wird insgesamt sechs
Jahre andauern und zusammen mit den Teilnehmern der Phase 2, die im nächsten Jahr startet, 64 Golfanlagen umfassen. In der zweiten Phase werden die Erkenntnisse aus Phase 1 in einer Aufwertungsplanung für weitere 32 Golfanlagen umgesetzt, mit dem Ziel, einen positiven ökologischen Impact zu schaffen.
Erste Ergebnisse der Flächenaufwertung erkennbar
Die Reaktion der Golfanlagen, die 2024 mit GolfBiodivers starten, ist durchgehend positiv: „Wir wollten schon immer sehr gerne durch ein zielgerichtetes Projekt neue Erkenntnisse für unsere Anlage gewinnen und Feedback zu unseren bisherigen biodiversitätsfördernden Maßnahmen bekommen“, stellt Tim Pischkowski, Golf&Natur-Beauftragter des GC München-Riedhof fest. Die neu hinzugekommenen Anlagen profitieren auch von den Erfahrungen der Golfclubs, die bereits 2023 mit dem Projekt starteten. Auf der Golfanlage Wulfsmühle nahe Hamburg lassen sich bereits erste Ergebnisse der Flächenaufwertung erkennen. „Die Wiesen zwischen den Spielbahnen, die wir nun angelegt haben, sind toll. Großartig, dass wir diese Flächen nun so sinnvoll nutzen können,“ zeigt sich die Inhaberin Christina Druve begeistert.
Der DGV erhofft sich zusammen mit den vier universitären Arbeitsgruppen von dem Projekt eine höhere Sensibilisierung für das Thema Artenvielfalt im Golfsport. „Das erfreulich hohe Interesse deutscher Golfanlagen an der Teilnahme bei GolfBiodivers wurde bis dato durch starkes Medieninteresse an der Thematik ergänzt“, resümiert Alexander Klose, Vorstand Recht & Services im DGV. „Von der ersten Projektphase erhoffen wir uns wertvolles Datenmaterial sowie fundiertes Wissen für die Golfclubs zur Steigerung der Biodiversität.“
Über GolfBiodivers:
Das Forschungs- und Aufwertungsprojekt GolfBiodivers wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Das Projekt ist ein Baustein der Biodiversitäts-strategie des Deutschen Golf Verbandes (DGV). Der starke Rückgang der Biodiversität und vieler Öko-systemleistungen erfordert eine nachhaltig verbesserte Landnutzung in vielen Regionen. Golfplätze bieten aufgrund ihrer Größe und vielfältiger Extensivflächen ein hohes Aufwertungspotenzial. Ziel ist es, Golfplätze landschaftsökologisch zu analysieren und die biologische Vielfalt von Golfplätzen aufzuwerten. Mehr Informationen zum Projekt und über alle teilnehmenden Golfanlagen: https://www.golf.de/news/natur/golfbiodivers.html
Über den Deutschen Golf Verband (DGV)
Der Deutsche Golf Verband e. V. (DGV), gegründet am 26. Mai 1907, ist der Dachverband für alle Golfclubs und Golfanlagenbetreiber in Deutschland. Mit circa 682.000 Golfspielern und 832 Mitgliedern und 725 Golfanlagen gehört der DGV zu den zehn größten Verbänden des deutschen Sports. Präsident des DGV ist Claus M. Kobold.
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