20 Jahre GMVD: Interview mit Johann Detlev Niemann
1. Herr Niemann, Sie waren Unternehmensberater, unter anderem für Golfanlagen, und arbeiten heute als Moderator, Trainer und Coach. Als der GMVD vor 20 Jahren gegründet wurde, wurden Sie zum Schriftführer und Pressereferenten gewählt. Hatten Sie damals bereits Erfahrung mit der Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit?
Seit 1988 (bis 2003) hatte ich ehrenamtlich die Pressearbeit für den Golf- und Landclub Ahaus übernommen. Als Berater war ich ab 1991 auch für mittelständische Unternehmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit sehr aktiv.
2. Welche Ziele wurden 1994 für die Öffentlichkeitsarbeit formuliert? Wo lagen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Unser primäres Ziel war es, den GMVD in der deutschen Golfszene bekannt zu machen. Daneben wollten wir Mitglieder für unseren jungen Verband gewinnen. Und schließlich war es unser Anliegen, das Bewusstsein für das professionelle Management auf Golfanlagen bei den (Club-)Verantwortlichen, Betreibern sowie bei den Golfern zu schüren.
3. Welche Maßnahmen haben Sie damals ergriffen, um den GMVD und sein Anliegen bekannt zu machen?
Im Herbst 1994 waren wir (Präsident Bernhard Lindenbuß, Vize-Präsident Matthias Nicolaus und ich) zu dritt beim DGV in Wiesbaden und haben den GMVD vorgestellt. Außerdem haben wir auf den Golf-Info-Tagen ausgestellt, später waren wir auch mit einem Messestand auf der „Fairway“ in München vertreten. Wichtig war auch die unterschiedlichste Lobbyarbeit der anderen GMVD Vorstandsmitglieder. Ein besonderer Meilenstein war ferner die Konzeptionierung und Etablierung unseres Fernstudiums zum Golfbetriebsmanager gemeinsam mit dem IST-Institut in Düsseldorf. Die Golfmedien wurden von uns regelmäßig über unsere Aktivitäten informiert.
4. Welche Herausforderungen oder Hürden galt es in der weiteren Geschichte des Verbandes zu meistern?
Die Golfverbände sahen den GMVD in den ersten Jahren eher als Gewerkschaft nach dem Motto „Die vergleichen nur ihre Gehälter“. Und von den bekannten Golfmedien wurden wir belächelt; sie dachten wahrscheinlich „noch ein Verband“. Zudem waren unsere finanziellen Mittel damals sehr überschaubar. Zum Glück unterstützte uns Claus-Jürgen Bleeck. Sein Verlag brachte ja ab 1995 den golfmanager heraus und stellte uns Räumlichkeiten für die erste Geschäftsstelle zur Verfügung.
5. Was sind aus Ihrer Sicht heute die zentralen Themen, die den GMVD beschäftigen sollten?
Seit 2003 bin ich aus der Golfszene eigentlich raus, habe aber das Gefühl, dass viele ehrenamtliche Clubfunktionäre an einer professionellen Führung ihrer Golfanlage (immer noch) wenig Interesse haben. Die konsequente Weiterbildung der im Golfmanagement tätigen Personen aber ebenso der anderen Bereiche einer Golfanlage sind meiner Ansicht nach sehr wichtig; natürlich auch die Bekanntmachung der Graduierung zum CCM und das Herausstellen der Wichtigkeit des CCM – auch im internationalen Vergleich. Sowieso sollten die internationalen Kontakte vertieft und die inzwischen professionelle Zusammenarbeit der (Berufs-)Verbände untereinander gefördert werden.
Vielen Dank für das Interview, Herr Niemann.
Interview: Dr. Johanna Thiel
Lesen Sie auch die anderen bisher erschienen Teile der Interviewserie zum 20-jährigen Bestehen des GMVD mit:
Bernhard Lindenbuß
Klaus-Jürgen Bleeck
Matthias Nicolaus.