BMW International Open Golf Talk powered by GMVD

Friedrich Edel, Leiter Sportmarketing bei BMW Deutschland, begrüßte die Diskussionsteilnehmer und Gäste des Golf Talks. Moderiert wurde die Veranstaltung in der Fairway Club Lounge von Stefan Vogel (Chefredakteur golfmanager). Zu Gast waren Jörg Schlockermann (DGV, Vorstand Kommunikation & Golfentwicklung), Achim Lehnstaedt (PGA of Germany, Schatzmeister sowie Clubmanager des Golf- und Land-Clubs Köln e.V.), Christina Seufert (GVD, Geschäftsführerin), Andreas Dorsch (GMVD, Geschäftsführer) und Dr. Michael Velte (Dr. Velte Golf KG, Geschäftsführer).


Das Thema des Golf Talks hieß „Wir bewegen Golf!“ Mit Ausrufezeichen! Aber müsste man hinter diese Bezeichnung nicht eher ein Fragezeichen setzen? Denn bislang scheinen nur einzelne gemeinsame Projekte verwirklicht worden zu sein, beispielsweise der Golfkongress anlässlich der GaLa- Bau in Nürnberg. Dabei gäbe es genug Themen, die gemeinsam besser angegangen werden könnten: Ausbildung, gemeinsame Tagungen und Fortbildungen, Mitgliedergewinnung, Imagestärkung nach außen, sportliches Engagement, ökologische Aspekte der großflächigen und kostenintensiven Anlagen etc. Aus Sicht von Stefan Vogel scheint der Schulterschluss der Golfverbände derzeit ins Stocken geraten zu sein.


Dabei gab es bereits in der golfmanager-Ausgabe 6/2004 einen Beleg für erste Gespräche diesbezüglich, führte der Moderator an. DGV-Vizepräsident Hans Joachim Nothelfer überreichte damals anlässlich des 10-jährigen Jubiläums dem GMVD als Präsent in Bonn eine Flipchart-Zeichnung – unterschrieben von ihm selbst, Frank Thonig (damaliger GMVD-Präsident) und Hubert Kleiner (damaliger GVD-Präsident). Darauf abgebildet: die Vision eines gemeinsamen „Golfhauses“ mit mehreren „Mietparteien“ (Anm. d. Red.: Das Foto finden Sie nebenstehend). Schon damals war also eine enge Zusammenarbeit angedacht. Offiziell haben sich der Deutsche Golf Verband (DGV), die PGA of Germany (PGA), der Greenkeeper Verband Deutschland (GVD), der Golf Management Verband Deutschland (GMVD) 2010 zusammengetan – ergänzt um den Bundesverband Golfanlagen (BVGA) 2016.


Auf die Frage nach einem Resümee nach acht Jahren des gemeinsamen Projekts äußerten sich die Diskussionsteilnehmer generell sehr zufrieden mit dem gemeinsam Erreichten, auch wenn Jörg Schlockermann zugab, dass schon noch Entwicklungspotenzial bestehe. Positiv wurden die verstärkte Zusammenarbeit der Verbände beim Golferlebnistag (DGV/GMVD) oder auch in einigen Projekten des DGV mit der PGA herausgestellt. Christina Seufert: „Golf&- Natur ist meines Erachtens ein besonders gelungenes Gemeinschaftsprojekt von DGV und GVD, in dem die Fachleute beider Verbände eng und übergreifend die Herausforderungen im Qualitätsmanagement und in der Platzpflege abstimmen.“


Kritisch merkte Dr. Michael Velte – als Vertreter der Betreiberseite – an, dass sich seines Erachtens die Verbände doch deutlicher positionieren sollten.


Ein Problem unserer Zeit ist – und wird künftig wohl noch drängender werden – der Fachkräftemangel. Heute schon in bedrohlichem Maße im Greenkeeping feststellbar, wird es auch zunehmend schwieriger, in der Verwaltung geeignetes und gut ausgebildetes Personal zu finden. Andreas Dorsch bestätigte diese Entwicklung im Fach- und Führungskräftebereich. „Das Berufsbild des Managers ist bis heute nicht klar definiert und ein nicht marktgerechtes Gehaltsgefüge tut ein Übriges, dass die Entscheidung für Berufseinsteiger oft gegen eine Ausbildung im Golfbereich ausfällt. Ich sehe hier absoluten Handlungsbedarf.“


Jörg Schlockermann: „Der Beruf als solches muss reizvoller werden, mangelnder Nachwuchs ist nicht in erster Linie auf ein Scheitern der Ausbildung zurückzuführen.“ Dr. Michael Velte brachte es in seiner ihm eigenen Art auf den Punkt: „Es brennt! Wir stehen mit den Golfanlagen im direkten Wettbewerb mit dem kompletten Freizeitbereich. Meine Golfmitarbeiter müssen dabei auch nicht Golf spielen, sie müssen ‚on stage‘ sein, am liebsten ständig auf der Anlage und nicht im Büro. Für mich steht der Dienstleistungsgedanke klar im Vordergrund, das Arbeiten am und mit den Menschen.“


„Zeitmangel“ ist ein Schlagwort, das heute gerne angeführt wird, wenn es darum geht, Neues auszuprobieren, Abläufe zu hinterfragen, Golfinteressierte oder auch die eigenen Mitglieder zu binden, sich weiterzubilden etc. Doch warum gelingt es angesichts des Zeitmangels und der Vielzahl an Terminen nicht, Veranstaltung der verschiedenen Verbände zusammenzulegen? Ist der als wichtig angesehene Austausch untereinander nicht auch verbandsübergreifend wünschenswert? Andreas Dorsch merkte hierzu an, dass eine striktere Aufgabenteilung bei Problemen im Golfsport wünschenswert wäre, weniger Arbeit für die einzelnen Verbände bedeuten und wohl auch bessere Ergebnisse liefern würde. Jörg Schlockermann zeigte sich auch hier seitens DGV offen für weiterführende Gespräche: „Wir stehen bereit für Sondierungen“, auch an einem gemeinsamen Golfkongress werde sich der DGV jederzeit beteiligen.


Zu einem ersten Resümee der 2018er Saison befragt, meinte Achim Lehnstaedt: „Bei uns ist die Saison bislang eher schleppend angelaufen. Auffällig ist, dass die Mitglieder weniger Runden und Turniere spielen. Insgesamt bin ich aber recht zufrieden, auch die Greenfeezahlen stimmen bislang.“


Von einer bis dato guten Saison berichtete auch Dr. Michael Velte, wenngleich: „Wir stellen in letzter Zeit immer wieder fest, dass die Platzauslastung auch stark von Wetterapp-Meldungen abhängt. So werden Startzeiten trotz bester Bedingungen vor Ort und ohne Anruf auf der Anlage aufgrund schlechter Vorhersagen der Wetterapp-Dienste abgesagt.“


Ob Letzteres ein Projekt für „Wir bewegen Golf!“ werden kann, mag dahingestellt sein, sinnvolle Projekte für gemeinsame Aktionen gibt es auch so genug. Es liegt an den Verbänden, diese gemeinsam anzugehen, erfolgreich umgesetzt werden können sie letztlich nur von den Golfanlagen selbst vor Ort.

Bastian Bleeck (Köllen Druck + Verlag GmbH, Geschäftsführer) und Dr. Johanna Damm (GMVD, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Golf Talk: Gemeinsam Golf gestalten (Foto: BMW)
Friedrich Edel, Leiter Sportmarketing bei BMW Deutschland (Foto: BMW)
2004 überreichte der damalige DGV-Vizepräsident Hans Joachim Nothelfer (Mitte) dem GMVD, vertreten durch den damaligen GMVD-Präsidenten Frank Thonig (rechts), eine Flipchart-Zeichnung mit der Vision eines gemeinsamen Golfhouses (links mit im Bild: der damalige GVD-Präsident Hubert Kleiner)
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