BMW International Open Golf Talk
Bereits ab 10 Uhr gab es für die circa 100 Teilnehmer in der Fairway Club Lounge die Möglichkeit, sich während eines kleinen gemeinsamen Frühstücks untereinander auszutauschen. Um 11 Uhr folgte die Podiumsdiskussion. GMVD Geschäftsführer Andreas Dorsch, der als Moderator fungierte, begrüßte die Zuhörer und seine Gäste – Christian Masanz (Leiter BMW Golfsport Marketing International), Marco Kaussler (Leiter der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung, RC Deutschland), Claus M. Kobold (Präsident Deutscher Golf Verband), Rainer Goldrian (Geschäftsführer PGA of Germany und Vorstands-Mitglied der PGAs of Europe) sowie Manfred Boschatzke (Leiter Werbung und Sponsoring, Allianz Deutschland).
Marco Kaussler verriet, dass von einem „sit and wait“ in der aktuellen Bewerbungsphase keine Rede sein könne. Vielmehr müssten die Ideen aus dem „Bid Book", den offiziellen Bewerbungsunterlagen, durch Verträge untermauert werden. Man könne zeigen, was für ein tolles Golfland Deutschland sei. Claus M. Kobold gab sich zuversichtlich, dass eine Vergabe des Ryder Cups an Deutschland eine positive Entwicklung für den Golfsport im Lande mit sich brächte. Aufmerksamkeit und Wachstum seien sicher. Im Gegensatz zu früher würde es mittlerweile auch Gespräche mit der Politik geben, immerhin würde es sich beim Ryder Cup endlich einmal um ein Event handeln, bei dem europäische Einheit gezeigt werden könne. Auch Rainer Goldrian und Manfred Boschatzke sahen es als wichtig an, die Ryder Cup-Bewerbung zu fördern. Christian Masanz meinte, die European Tour kenne BMW bereits als Sponsor, die BMW International Open seien ein traditionsreiches Turnier. Beides könnte bei der Vergabe eine Rolle spielen. Dies unterstützte Rainer Goldrian, der attestierte, dass BMW weltweit der größte Golfunterstützer mit langjähriger Erfahrung und Kompetenz sei. Damit stecke hinter der deutschen Ryder Cup-Bewerbung eine Qualität, die die drei verbliebenen Bewerber nicht hätten. Auch ein erfolgreicher Solheim Cup im September in St. Leon-Rot könnte sich positiv auswirken. Zwar kann laut Claus M. Kobold nicht die Rede von einer Favoritenrolle sein, aber man muss selbstbewusst auftreten. Der DGV-Präsident nutzte die Podiumsdiskussion auch zum Appell: „Wir müssen die Leute an die Hand nehmen und auf die Wiese führen.“ Es ginge darum, den „spirit of the game“ zu vermitteln und Golf in die Normalität zu führen.
Oft wird davon gesprochen, man müsse Emotionen bei Golfinteressierten und „Noch-nicht-Golfern“ wecken. Mit emotionalen Golf-Events wie dem Solheim oder dem Ryder Cup könnte das gelingen. Möglichst viele Leute zum Golf bekommen, dass ist Marco Kaussler zufolge das Ziel. Ein Weg könnte sein, Golf im Fernsehen besser erlebbar oder überhaupt wahrnehmbar zu machen. Laut Claus M. Kobold ist der Solheim Cup in St. Leon-Rot ein medialer Meilenstein. Manfred Boschatzke stimmte dem zu. Durch die Sicherung der Online-Rechte für die DACH-Länder seien Live-Übertragungen möglich, mit denen man Emotionalität zeigen wolle. Mit Hilfe einer eigenen Fernsehproduktion möchte man Golfsport anders zeigen, als er bisher im TV zu sehen war.
Sollte die Bewerbung erfolgreich verlaufen, so äußerte sich Christian Masanz zuversichtlich, dass man ein Eventkonzept für A-ROSA Scharmützelsee entwerfen könne, ohne die Standorte München Eichenried und Gut Lärchenhof bzw. deren Besucher zu enttäuschen.
Im Anschluss an den Golf Talk bestand die Möglichkeit, während einer „Behind the scenes“-Führung einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der BMW International Open zu werfen. Dabei erfuhr man, dass insgesamt 450 freiwillige Helfer vor Ort sind; der jüngste ist zehn, der älteste 80 Jahre alt und seit 19 Jahren mit dabei. Auch der Pressekonferenz-Raum konnte besichtigt werden – in der Realität viel kleiner als im TV.
Nach der Führung stand einem individuellen Turnierbesuch nichts im Wege. So konnte man beispielsweise Martin Kaymer auf der Driving Range einige Bälle schlagen sehen oder Marcel Siem an Tee 1 beim Abschlag beobachten.
Weitere Informationen:
www.bmw-golfsport.com