Interview zum Thema "Digitale Service-Angebote im Golf"

Florian, wie beurteilst Du Golfclubs mit modernem digitalen Angebot gegenüber Golfclubs, die sich diesem Thema verweigern?

Florian: „Golfclubs mit einem guten digitalen Angebot stehen meistens besser da, weil sie es als Chance sehen. Das liegt aber eher an der grundsätzlichen Haltung gegenüber Veränderungen. Es gibt Clubs, welche die Welt so behalten möchten, wie sie früher war. Dort ist die Veränderungsbereitschaft eher gering und viele Maßnahmen konzentrieren sich auf die Bewahrung und Sicherung des Bestands. Es wird auch zukünftig exklusive Mitgliederclubs geben, die sich alleine durch die Mitgliedsbeiträge tragen. Aber für ein Großteil der Anlagen wird es ein Thema der eigenen Vermarktung sein, wie sie wieder mehr Leute auf den Platz bekommen und zusätzliche Erlösquellen schaffen. Da geht es auch darum, den Zugang zum Sport und der Anlage zu vereinfachen.“

Matthias, wie siehst Du die Veränderungsbereitschaft hin zu einem zeitgemäßen digitalen Angebot?

Matthias: „Die Veränderungsbereitschaft ist in vielen Ecken der Branche noch begrenzt. Die Handlungsnotwendigkeit ist teilweise noch gar nicht angekommen. Auf der anderen Seite gibt es aktuell sehr viele Plattformen in diesem Bereich. Für den Club stellt sich die berechtigte Frage: Welche ist die richtige Plattform? Welche setzt sich durch? Das ist eine spannende Frage. Grundsätzlich muss ich mir als Club zuerst die Frage stellen, was meine Zielsetzung ist? Möchte ich Mitglieder werben, möchte ich Personen erreichen die heute noch kein Golf spielen, möchte ich mehr Gastspieler auf meiner Anlage haben oder vielleicht nur Prozesskosten senken? Erst wenn ich das beantwortet habe, kann ich die unterschiedlichen Optionen überhaupt auf ihren Nutzen hin bewerten. Am Ende sollte ich mir immer die Frage stellen, was für einen konkreten Nutzen hat das für die Zielgruppe. Die Technologie an sich ist nicht das große Thema. Es geht vielmehr darum, welche Plattform bekommt die kritische Masse an Clubs und Spielern zusammen. Die vernetzten Angebote werden jedenfalls eine größere Chance haben, weil das am Ende für den Golfclub weniger Aufwand und mehr Reichweite und für den Golfspieler ein umfassenderes Angebot bedeutet.“

Wie darf man sich denn eine gute Homepage vorstellen?

Florian: „Die Webseite ist Deine Visitenkarte. Sie sollte einerseits Dein Produkt emotional „verkaufen“. Gute Bilder sind hierbei ein wichtiger Baustein. Andererseits muss sie dein Angebot verständlich beschreiben und die relevanten Inhalte müssen einfach zu finden sein. Leute verbringen im Schnitt zwischen drei und zehn Sekunden auf einer Webseite. Wenn sie dann nicht gefunden haben, was sie wissen wollten, sind sie weg. Auch sollten sich viele Clubs ihre Webseite mal aus der Sicht eines Gastes betrachten. Wenige Auftritte vermitteln wirklich und glaubhaft, dass Gäste willkommen sind. Es hilft auch nicht, wenn man das auf die Startseite schreibt und dann auf allen weiteren Seiten nur Regeln, Verbote, Einschränkungen und einzuhaltende Verhaltensweisen aufgelistet werden. Habt ihr schon mal bei der Bewerbung eines Openair-Kinos Hinweise zu Verboten und Verhaltensregeln gefunden? Insgesamt glaube ich, dass eine Webseite nicht das beste Verkaufsinstrument ist, weil man keine Reichweite damit hat. Wichtig ist hingegen, mit seinem Angebot in wichtigen Kanälen vertreten zu sein.“

Wie ist es eurer Meinung nach um die Social-Media-Auftritte der Golfclubs bestellt?

Matthias: „Ich finde es gut, dass sich alle mit diesen Kanälen beschäftigen. In den letzten zwei Jahren hat sich da viel getan! Die meisten haben verstanden, dass man sich mit dem Thema auseinander setzen muss. Aber auch da: Dein Spieler aus dem Club wird nicht derjenige sein, der mit seinen Posts großartig irgendetwas bewegt. Diesen Zahn muss man leider allen ziehen. Posts von einer Siegehrung interessieren niemanden außer den 35 Personen, die an der Siegerehrung teilgenommen haben. Das ist dann vielleicht intern relevant. Auch hier muss ich mir wieder die Frage stellen: was will ich eigentlich erreichen und wen? Abhängig davon können Partnerschaften mit Influencern oder Bloggern spannend sein, um zum Beispiel Reichweite zu generieren und mehr Leute zu erreichen. Oder ich muss selbst ein Thema besetzen, das von übergreifendem Interesse und witzig verpackt ist sowie Unterhaltungswert besitzt. Umweltschutz ist zum Beispiel eines, dass man gemeinsam gut in einem Kanal bespielen kann, weil es in der Öffentlichkeit eine hohe Relevanz hat.

Die beiden campo golf-Geschäftsführer Florian Astor (li.) und Matthias Weber (re.) bei ihrem Vortrag am 21. Februar 2020in der Messe München beim 4. GMVD/BGV-Seminar. (Quelle: Robert M. Frank für GMVD)
Quelle: campo
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